Seit Jahresbeginn ist die Inflationsrate auch in Österreich nahezu kontinuierlich jeden Monat gestiegen. Eine Auswirkung der deutlichen Preissteigerungen könnte auch Immobilieneigentümer betreffen, nämlich dass die Immobilienpreise eventuell nach langer Zeit kontinuierlicher Preisanstiege wieder sinken könnten. Was Sie zum Thema Inflation, eventuell fallende Immobilienpreise und Ihrem Immobilieneigentum wissen sollten, erfahren Sie in unserem Beitrag.
Inflationsrate im September bei 10,5 Prozent
Im September 2022 beträgt die Inflationsrate in Österreich satte 10,5 Prozent. Das bedeutet, dass zum Beispiel auch die Lebensmittelpreise um durchschnittlich mehr als 10 Prozent steigen. Noch deutlicher sind die Preissteigerungen bei den Energiekosten, insbesondere bei Gas und Strom. Die Kaufkraftverlust führt dazu, dass immer mehr Verbraucher sich weniger leisten können.
Nachfrage bei Immobilien bereits leicht rückläufig
Eine Auswirkung der Inflationsrate macht sich jetzt bereits leicht bemerkbar. Sie besteht darin, dass die Nachfrage nach Immobilien zwar noch nicht deutlich, aber bereits etwas nachlässt. Diese Reaktion privater und auch institutioneller Kaufinteressenten ist nachvollziehbar, zumal die Immobilienpreise sich ohnehin schon auf einem relativ hohen Niveau befinden. Nicht wenige Experten rechnen damit, dass die Immobilienpreise deshalb zukünftig fallen könnten, was eine echte Trendwende bedeuten würde.
Insbesondere die folgenden Faktoren deuten darauf hin, dass auch in Österreich bald fallende Immobilienpreise am Markt auftreten werden:
- Hohe Inflationsrate
- Nachlassende Nachfrage seitens Kaufinteressenten
- Vorsichtigere Kreditvergabe der Banken
Lassen Sie auf den letzten Punkt noch etwas näher eingehen.
Banken werden vorsichtiger mit der Vergabe von Hypothekendarlehen
Nicht nur die relativ hohen Immobilienpreise und die geringere Kaufkraft aufgrund der Inflation machen Verbrauchern zu schaffen, die mit dem Gedanken spielen, sich zukünftig eine Immobilie zu kaufen. Hinzu kommt noch ein weiterer Aspekt, nämlich dass die Banken zunehmend vorsichtiger bei der Kreditvergabe werden. Das wiederum ist vor allem darauf zurückzuführen, dass bei ungefähr gleich bleibenden Einkommen die Verbraucher höhere Ausgaben haben und dementsprechend weniger Geld zur Verfügung steht, um zum Beispiel zukünftig einen Immobilienkredit abzuzahlen.
Etwas verallgemeinernd könnte man sagen, dass aus Sicht der Banken die Bonität möglicher Kreditnehmer in der Breite sinkt. Da zudem die Zinsen ansteigen, haben Kreditinstitute nicht mehr so viel Kapital zu Kreditvergabe zur Verfügung, wie es noch in der Niedrigzinsphase der Fall gewesen ist. Auch dieser Punkt dürfte dazu führen, dass es eine weiter sinkende Nachfrage am Immobilienmarkt geben wird.
Wert der eigenen Immobilie könnte zukünftig sinken
Für Immobilieneigentümer ist die momentane Entwicklung genauso interessant wie für Verbraucher, die vielleicht in absehbarer Zeit ein Haus oder eine Eigentumswohnung kaufen möchten. Erfreulich ist die Entwicklung für Immobilieneigentümer allerdings nicht, weil eher davon auszugehen ist, dass die Immobilienpreise leicht sinken werden. Das wiederum bedeutet, dass vermutlich auch der Wert der eigenen Immobilie geringer wird.
Aufgrund dieser nicht unwahrscheinlichen Entwicklung besteht für manche Immobilieneigentümer eventuell Handlungsbedarf. Das betrifft die Haus- und Wohnungsbesitzer, die vielleicht in den nächsten Jahren geplant haben, ihr Objekt zu veräußern. Sollte das der Fall sein, ist es definitiv eine Überlegung wert, diesen geplanten Verkauf etwas vorzuziehen und relativ zeitig durchzuführen. Zwar gibt es keine Garantien, aber dennoch ist es momentan nicht unwahrscheinlich, dass die Immobilienpreise in naher Zukunft sinken werden. Dann bekommen Sie für Ihr Haus vielleicht zehn oder mehr Prozent weniger, als Sie aktuell noch an Verkaufspreis erzielen könnten.
Fazit: Sinkende Immobilienpreise nicht unwahrscheinlich
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass insbesondere aufgrund der vermutlich weiter steigenden Inflationsraten und dem damit verbundenen Kaufkraftverlust der Verbraucher nebst der zurückhaltenderen Kreditvergabe der Banken die Wahrscheinlichkeit nicht gering ist, dass die Preise am Immobilienmarkt wegen der nachlassenden Nachfrage sinken könnten.
Für Immobilieneigentümer mit zukünftigen Verkaufsabsichten bedeutet das, dass sie vielleicht in sechs oder zwölf Monaten einen geringeren Verkaufspreis als jetzt noch erzielen können. Daher ist es definitiv überlegenswert, den geplanten Verkauf etwas vorzuziehen und jetzt vielleicht noch für das Haus oder die Eigentumswohnung einen sehr guten Preis zu erzielen.
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